Seile für’s Klettern und Bergsteigen online kaufen
Ihre Kletterseil Kaufberatung
Ein Kletterseil ist eines der wichtigsten Bestandteile einer Kletterausrüstung und muss grundsätzlich höchsten Ansprüchen genügen, von der Qualität und Verarbeitung kann im Ernstfall das eigene Leben abhängen. Ein gutes Seil sollte deshalb folgende Anforderungen erfüllen:
- hohe Reißfestigkeit, dass Seil muss bei Stürzen ein Vielfaches des gesamten Körpergewichts halten können
- ausreichende Abfederung der auf den Körper einwirkenden Fangstoßkräfte
- lange Lebensdauer, hohe Abriebfestigkeit,
- gutes Handling, niedriges Gewicht pro Meter
Drei verschiedene Seiltypen
Im klassischen Sportklettern und im alpinen Klettern bzw. im Outdoor Klettern kommen in der Regel drei verschiedene Seiltypen zur Anwendung: Das Einfachseil, das Halbseil und das Zwillingsseil. Die Wahl des richtigen Seiles hängt vom jeweiligen Einsatzgebiet ab, der Fachhandel bzw. spezialisierte Klettershop bietet für jeden Zweck, beispielsweise für das Alpin,- Sport- oder Eisklettern, die passenden Produkte. Ganz egal für welche Anwendung, ob von Edelrid, Beal, Mammut, Skylotec oder einer anderen Marke, für jeden Bedarf und jede findet sich das passende Seil.
Das Einfachseil
Das handelsübliche Einfachseil bietet eine ausreichende Reißfestigkeit, um im Ernstfall den Sturz des Kletterers abzufangen. Viele Sportkletterer greifen zum Einfachseil, wenn sie in Hallen oder unter freiem Himmel bei kurzen Routen im Fels ihrem Hobby frönen.
Einfachseile kommen im Einzelstrang zum Einsatz und überzeugen in der Praxis durch ihre einfache Handhabung. Sie weisen einen Durchmesser von 8,9 bis 11,4 mm (Mammut Serenity und Tendon Trust) auf und wiegen nur 51 bis 69 g pro laufendem Meter. Es gibt sie in drei Standardlängen zu 50, 60 und 70 m. Grundsätzlich gilt: Je dicker das Einfachseil, umso reißfester ist es. Allerdings kommt es bei sehr dicken Seilen, mit einem Durchmesser von mehr als 10 mm, zu einer stärkeren Reibung im Bereich der Zwischensicherungen, wodurch im Vorstieg ein starker Seilzug auftreten kann. Selbst bei dünneren Seilen können entsprechende Probleme entstehen, da Seile durch häufige Anwendung an Dicke zunehmen.
Einfachseile weisen bestimmte Normwerte auf. Hierzu zählen:
- ein maximaler Fangstoß von 12 kN
- durch mindestens 5 Normstürze getestete Reißfestigkeit
- eine statische Ausdehnung von 8 bis 10 %
Die Anzahl der Normstürze gibt Aufschluss über die Stabilität des Seiles. Je mehr Normstürze ein Seil aushält, umso stabiler ist es in der Praxis. Seile, die unter Laborbedingungen mehr als 10 Normstürze aushalten, gelten als Multisturzseile mit besonders hoher Reißfestigkeit.
Hinweis: Der Normsturz ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode zur Überprüfung der Seilfestigkeit. Dabei wird ein bestimmtes Gewicht an einem Seil befestigt und aus einer bestimmten Höhe fallengelassen. Der Test wird nach den Vorgaben der Europäischen Norm EN 892 durchgeführt und unterzieht das Seil einer Extrembelastung, wie sie bei normaler Anwendung nie vorkommen würde. Ein so geprüftes Seil wird in der Praxis nie reißen, außer unter extremen Umständen, beispielsweise bei ruckartigem Zug über eine scharfe Kante.
Geschichte: Die Herstellung von Seilen für den Bergsport
Über die Herstellung von Bergsportseilen gibt es einen schönen Film, den der Hersteller Mammut gemacht hat. Darin wird erläutert, dass schon 1862 die Seilmanufaktur Seile aus Hanf entwickelt hat, die für die Landwirtschaft eingesetzt hat. 90 Jahre später hat die Seilerei Mammut dann zum ersten Mal ein Bergseil auf den Markt gebracht, mit dem der Grundsein für den heutigen Erfolg des Bergsportausrüsters seinen Start gefunden hat. Der Film informiert aber nicht nur über die Geschichte sondern auch über heutige Entwicklungen bei der Herstellung von Seilen.
Das Halbseil – nur im Doppelstrang einsetzen!
Halbseile sind im Vergleich zu Einfachseilen etwas dünner, ihr Durchmesser liegt zwischen 7,8 und 8,5 mm. Sie bieten eine dementsprechend geringere Stabilität und werden deshalb fast immer zusammen im Doppelstrang eingesetzt. Halbseile kommen vor allem beim Alpinklettern und auf Gletscher- und Hochtouren zum Einsatz. Es gibt sie in 50, 60 oder 70 Metern Länge. Kletterer können durch Verwendung von Halbseilen ihre Abseillänge glatt verdoppeln. Zwei jeweils 60 m lange Halbseile erlauben eine maximale Abseillänge von 60 m, ein ebenso langes Einfachseil reicht dagegen nur zum Abseilen über eine Distanz von 30 m. Rein theoretisch könnten zwei Einfachseile die beiden Halbseile ersetzen. Die dickeren und schwereren Einfachseile würden jedoch eine deutlich stärkeren Reibung im Bereich der Zwischensicherungen verursachen, weshalb die dünnen und leichten Halbseile die bessere Lösung darstellen. Gerade bei schweren Routen im Sportklettern möchte man nicht, dass man vom Seil nach unten gezogen oder blockiert wird.
Ein weiterer Vorteil des Halbseils ist die zusätzliche Sicherheit durch die übliche Verwendung im Doppelstrang. Das macht sich insbesondere bei Klettertouren im alpinen Gelände bezahlt, sollte es dort zu Steinschlägen oder Extrembelastungen durch scharfe Kanten kommen, stünden immer zwei Stränge als Absicherung zur Verfügung. Sollte einer reißen, würde der andere den Kletterer weiter in der Wand halten.
Die Halbseiltechnik
Viele Kletterer greifen bei der Verwendung von Halbseilen im Vorstieg zur so genannten Halbseiltechnik. Die beiden Seilstränge werden dabei wechselseitig durch die Zwischensicherungen geführt. Die Methode sorgt für einen besseren Seilverlauf und reduziert bei einem Sturz die Belastung der Zwischensicherungen. In bestimmten Situationen, beispielsweise bei der Personensicherung auf Gletschertouren oder der Sicherung von Nachzüglern in einer Dreierseilschaft, kann das Halbseil auch als Einzelseil Verwendung finden.
Das Zwillingsseil
Zwillingsseile werden vor allem von Spezialisten benutzt, im Hobbykletterbereich kommen sie nur selten zur Anwendung. Ein typisches Zwillingsseil ist noch dünner als ein Halbseil, es weist einen Durchmesser von 6,9 mm oder weniger auf und bringt etwa 35 g pro laufendem Meter auf die Waage. Das Zwillingsseil wird beim Extremklettern, beispielsweise beim Wasserfallklettern oder auf alpinen Fels- und Mixedtouren eingesetzt. Es darf sowohl im Vor- als auch im Nachstieg nur im Doppelstrang benutzt werden, die Verwendung als Einzelseil ist aufgrund der Reißgefahr an scharfe Felskanten nicht zu empfehlen. Wer zum Zwillingsseil greift, muss grundsätzlich beide Seilstränge durch alle Zwischensicherungen führen, die Verwendung der Halbseiltechnik ist deshalb ausgeschlossen.
Tipps zur Seilpflege
Egal ob Einfachseil, Halbseil oder Zwillingsseil, jedes Seil bedarf einer sorgfältigen Imprägnierung. Dabei handelt es sich um eine Beschichtung zum Schutz vor Staub, Dreck und Feuchtigkeit, entsprechende Produkte sind im Fachhandel erhältlich. Ohne Imprägnierung würde das Seil beispielsweise auf Hoch- oder Gletschertouren jede Menge Feuchtigkeit aufnehmen und nur noch sehr schwer durch die Sicherungen laufen. Ein nasses, schwergängiges Seil ist ein Risiko, das Kletterer unbedingt meiden sollten. Ein imprägniertes Seil nimmt viel weniger Sand, Staub und Dreck auf, wodurch sich die Lebensdauer deutlich verlängert. Um die natürliche Seilalterung zu verlangsamen, sollten Kletterer ihre Ausrüstung stets an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort aufbewahren. Ein Seil wird am besten liegend gelagert, dass Aufhängen an einer Seilschlaufe ist suboptimal es sei denn, die Befestigung erfolgt durch eine Reepschnur oder eine Bandschlinge.
Kletter-Seile im Test und Vergleich
Man findet in diversen Zeitschriften über das Sportklettern immer mal wieder Tests und Vergleiche diverser Seilhersteller und Modelle. Für Anfänger ist dies in der Regel weniger wichtig. Hier kann man getrost auf den Preis achten, denn alle Seile müssen einer strengen Norm entsprechen und sind für das Klettern in deutschen Mittelgebirgen oder in einer Kletterhalle absolut tauglich und schon für 60 bis 80 € zu haben. Wenn man dann noch auf einen renommierten Hersteller wie Edelrid, Edelweiß, Beal, Mammut oder Tendon setzt, kann man sich auf die Qualität verlassen.
Für Sportkletterer in höheren Schwierigkeitsgraden sieht die Sache anders aus. Hier sollte man ein leichtes, dünnes Kletterseil bevorzugen, das gut durch die Sicherungsgeräte läuft und – wenn es Outdoor zum Einsatz kommt – eventuell auch beschichtet ist. Die Preise liegen hier in der Regel bei 100 € und mehr – je nach Länge des Seils.
Wir werden hier natürlich auch Ergebnisse von Kletterseil-Tests der Jahre 2015/2016 veröffentlichen und euch die Testsieger vorstellen. Dann könnt ihr selbst entscheiden, welches Modell ihr kaufen möchtet. Wenn ihr Kletter-Anfänger seid und noch Beratung benötigt, könnt ihr gerne Kontakt zu uns aufnehmen. Im Impressum findet ihr unsere Kontaktdaten und die Adresse von unserem Shop.
Kletterseile richtig reinigen
Ein verschmutztes Seil ist weniger leistungsfähig und schwerer zu handeln. Erfahrene Kletterer achten deshalb immer auf eine saubere Ausrüstung. Zur Reinigung verschmutzter Seile ist ein lauwarme Handwäsche in der Badewanne ideal. Der Fachhandel bietet hierfür spezielle Waschmittel und Bürsten. Eine Reinigung in der Waschmaschine ist ebenfalls möglich, allerdings nur im Wollprogramm und ohne Schleudergang. Nach der Wäsche wird das Seil nicht einfach aufgehängt, sondern an einem dunklen und kühlen Ort zum Trocknen ausgelegt.
Alle Angebote anschauen!
Wenn Sie sich ein Kletterseil günstig kaufen möchten, schauen Sie doch einmal in unserem Online-Shop vorbei. Wir haben einige Hersteller und diverse Seillängen im Angebot und können auch mit Sicherungsgeräten, Seilsäcken, Kletterschuhen und vielen weiteren Teilen der Kletterausrüstung dienen!