Der Begriff „Lap-Coiled“-Seile ist von dem bekannten Hersteller für Outdoorausrüstung namens „Mammut“ ins Leben gerufen worden. Damit sind Kletterseile gemeint, die man nicht wie sonst üblich mit einer besonderen Abwickeltechnik entpacken muss, wenn man sie neu gekauft hat. Mit den Lap-Coiled-Kletterseilen von Mammut kann man quasi direkt starten: Auspacken, Einbinden, Losklettern ist das Motto – wobei ich vor „Losklettern“ noch den Schritt „Partnercheck“ gesetzt hätte. 😉
Wie funktioniert das krangelfreie Seil?
Man muss zum Thema „Krangelfreiheit“ vielleicht noch erwähnen, dass die Lap-Coiling-Technik nicht davor schützt, dass das Seil später einmal anfängt zu krangeln. Dies kann bei allen Seilen durch ungerade Seilverläufe oder bestimmte Sicherungstechniken und -geräte passieren. Das „krangelfrei“ bezieht sich also vor allem auf das einfache Auspacken nach dem Kauf.
Realisiert wird die Krangelfreiheit in der Fabrikation von Mammut dadurch, dass beim Konfektionieren nicht – wie sonst üblich – das Seil aufgespult wird, sondern durch einen Lap-Coiling-Roboterarm zu einer Achterform „gelegt“ wird, was genau [einem manuellen Seilaufnehmen->aufnehmen] durch einem Menschen entspricht, wie es in der Praxis beim Bergsteigen durchgeführt wird.
Welche Seile sind krangelfrei bzw. „lap coiled“?
Ich konnte diese Frage nicht direkt mit dem Lesen der Mammut-Webseite beantworten, also habe ich Mammut mal direkt angeschrieben. Als Rückmeldung kam von einem netten Mitarbeiter die Info, dass nicht alle [Seile bei Mammut->mammut] auf der Lap-Coiling-Anlage aufgewickelt werden. „Lap Coiled“ sind nur die Kletterseile mit den Veredelungen „superDRY“ (wird ab Sommer 2015 „Protect“ heißen!) und „COATINGfinish“ (wird ab Sommer 2015 „Dry“ heißen!).
Im Imagevideo von Mammut kann man übrigens den Lap-Coiling-Roboter in Aktion (ab Minute 4:25 im Video) sehen (und nebenbei eine ganze Menge über die Seilproduktion lernen!):