Es gibt bei den Kletterseilen die Unterteilung in Einfachseile, Halbseile und Zwillingsseile. Die letzten beiden Seilkategorien sind zur Sicherung im Doppelstrang. Dabei bindet sich der Vorsteiger mit beiden Seilen am Gurt ein und der Sicherer verwendet ein Sicherungsgeräte wie ein HMS, Smart alpin oder ein ATC Guide, das in der Lage ist, mit einem Doppelseil zurecht zu kommen. Das klingt im Prinzip wie beim Halbseil, aber das Zwillingsseil ist weniger belastbar, aber dafür in der Regel dünner und leichter.
Prüfungskriterien beim Zwilling
Ein Halbseil muss unter anderem auch im Einzelstrang Vorstiegsstürze aushalten können. Dies wird in einer EU Sicherheitsnorm geregelt. Zwillingsseile müssen dagegen nur im Doppelstrang mind. 12 Normstürze mit 80 kg Belastung aushalten. Aus dem Grund dürfen Sie auch im Einzelstrang weder zum Nachsichern noch zum Abseilen verwendet werden. Für eine Dreiersseilschaft ist aus dem Grund ein Halbseil im Doppelstrang besser geeignet, denn damit kann man pro Seilstrang einen Kletterer nachsichern.
Warum ein Seil im Doppelstrang verwenden?
Die Gründe, warum man beim Eisklettern oder beim alpinen Bergsteigen meistens kein Einfachseil verwendet, liegen zum einen bei der höheren Sicherheit, die ein Doppelstrang gegen Seilriss bietet und zum anderen bei der längeren Abseilstrecke, die man mit dem Doppelseil überwinden kann. Der Vorteil der erhöhten Sicherheit ergibt sich daraus, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass beide Seilstränge beim Klettern durch Steinschlag oder Scharfkantenbelastung durchtrennt werden. Auch beim Eisklettern ist hier eine höhere Sicherheit gegen Beschädigungen durch herabfallende Eisbrocken oder durch scharfe Zacken der Steigeisen gegeben.
Der Vorteil der längeren Abseilstrecke ergibt sich einfach dadurch, dass man über die volle Seillänge abseilen kann, während man beim Einfachseil technisch bedingt nur die Hälfte der Seillänge als Abseilstrecke einplanen kann.
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